Vielleicht warst du selbst schon einmal in dieser Situation: Du stehst vor einer roten Ampel und plötzlich fährt dir ein Auto auf das Heck. Der Schaden an deinem Fahrzeug sieht augenscheinlich nicht so schlimm aus. Die Versicherungsdaten werden ausgetauscht und jeder fährt weiter. Zu Hause beginnen dann am Abend Kopf- und Nackenschmerzen. Dies deutet auf ein Schleudertrauma oder Halswirbelsäulensyndrom (HWS-Syndrom) hin. Wir erklären dir, woran du ein Schleudertrauma erkennst? Welche Therapien es gibt und wann du eine Halskrause benötigst. Außerdem haben wir für dich die 8 besten Tipps.
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Was ist ein Halswirbelsäulen-Syndrom ?
Das HWS-Syndrom (Halswirbelsäulen-Syndrom) ist der Oberbegriff und umfasst alle Schmerzen, Beschwerden und Probleme rund um den Hals und Nacken-, Schulter- und Armbereich. Man unterscheidet zwischen einem akuten und einem chronischen HWS-Syndrom. Bei einem akuten HWS-Syndrom kommt es durch eine plötzliche Beschleunigung zu einer Überbeanspruchung und Verletzung der Halswirbelsäule, wie z.B. bei einem Verkehrsunfall. Man spricht dann von einem Schleudertrauma oder HWS-Distorsion. Auch durch Zugluft in einem Raum oder eine ungewohnte körperliche Belastungen kann ein Schleudertrauma entstehen. Das chronische HWS-Syndrom entsteht in der Regel durch eine nicht erfolgreiche bzw. nicht angemessene Schmerzbehandlung. Wenn die Schmerzen länger als drei Monate anhalten, spricht von einem chronischen Verlauf
Ein weiterer Faktor, der zu einem chronischen HWS-Syndrom führen kann, ist psychischer Stress. Chronischer Stress kann die Schmerzwahrnehmung erhöhen und die Heilung verzögern. Eine schlechte psychische Verfassung kann auch zu einer Fehlhaltung führen, die das HWS-Syndrom verschlimmern kann.
Das Schleudertrauma ist das bekannteste HWS-Syndrom
Das Schleudertrauma oder auch HWS-Distorsion genannt, ist eine Weichteilverletzung im Bereich der Halswirbelsäule. Sie entsteht durch eine plötzliche und oft unerwartete Beschleunigung und ruckartige Überstreckung des Kopfes. Häufigste Ursache sind Verkehrsunfälle, im speziellen der Auffahrunfall. In der Medizin wird ein Schleudertrauma in fünf verschiedene Schweregrade (0 bis 4) eingeteilt und die Schwere des Schleudertrauma hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine übliche Umschreibung für das Schleudertrauma ist „Peitschenschlagphänomen“.
Was löst ein HWS-Syndrom aus ?
Das Halswirbelsäulen-Syndrom ist der zusammenfassende Oberbegriff einer Vielzahl unterschiedlicher Ursachen für Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule. Ein HWS-Syndrom entsteht unter anderem aufgrund von:
- Verkehrsunfälle, besonders Auffahrunfälle mit Aufprall von hinten, sowie Unfälle mit Front- oder Seitenaufprall hinterlassen sehr oft ein Schleudertrauma
- Verletzungen bei intensiven Sportarten, wie z.B. Fußball, Eishockey, Boxen und viele andere
- unerwartet Stürze im Haushalt, auf der Straße oder in der Freizeit, können ein Schleudertrauma hinterlassen
- aber auch so banale Dinge, wie einen falsche Körperhaltung bei einer Aktivität, eine Schlägerei, eine Achterbahn- oder Autoscooterfahrt, können ein HWS-Syndrom zur folge haben.
- Bandscheibenveränderungen
- Funktionsstörungen von Haltebändern und Wirbelgelenken
- angeborene Entwicklungsstörungen (z.B. Skoliosen, Morbus Scheuermann)
- Stoffwechselerkrankungen
- Entzündliche Erkrankungen
- Tumore
- und weitere…
Typische Symptome des Schleudertraumas
Nach dem Unfall oder der Verletzung treten typische Symptome häufig nach einigen Stunden auf. Allerdings kann es auch bis zu mehreren Tagen (ca. 72 Stunden) andauern, bis Symptome auftreten. Folgende Symptome sind typische für ein Schleudertrauma:
- Kopfschmerzen
- Muskelverspannungen im Nackenbereich
- dadurch Nackenschmerzen
- steifer Nacken
- Schwindel und Übelkeit
- Hör- und Sehstörungen
Sehr typisch sind Muskelverspannungen im Nackenbereich, was zu einem steifen Nacken führen kann. In manchen Fällen strahlen die Beschwerden in andere Bereiche aus, z.B. in die Schultern, den Rücke oder den Kiefer. Vor allem diese krampfhafte, in der Bewegung einschränkende Kopfhaltung empfinden viele Patienten als sehr unangenehm.
Schleudertraumabetroffene berichten zudem von weiteren Beschwerden wie Schwindelgefühl und infolgedessen Übelkeit. Auch Ohrenpfeifen, Konzentrationsstörungen, Schluckstörungen durch den schmerzenden Kiefer können auftreten, sowie Müdigkeit. All diese Symptomen des Schleudertrauma sind sehr unangenehm, der Verlauf ist aber meist harmlos.
Ist die unerwartet Beschleunigung des Kopfes stärker oder sehr stark, so können in seltenen Fällen auch schwere Symptomen auftreten. Dazu gehören:
- Bewusstlosigkeit
- Ein Schädel-Hirn-Trauma
- Gedächtnisverlust für die Zeit vor oder nach dem Unfallereignis
- Starke Übelkeit mit Erbrechen
- Nervenverletzungen, die ein leichtes Kribbeln verursachen bis hin zu Empfindungsstörungen oder Lähmungen
- Wirbelbrüche
- Verletzungen des Rückenmarks, bis zur Querschnittslähmung
Bei einigen dieser Folgen lässt sich darüber diskutieren, ob es sich noch um ein Schleudertrauma handelt. Wirbelbrüche, Nerven-/Rückenmarksschädigungen und andere schwere Verletzungen haben eine eigene Klassifikation und zählen theoretisch nicht als Schleudertrauma.
Schweregradeinteilung nach der Quebec-Klassifikation
Unterschieden wird in fünf Schweregrade, wobei die Übergänge fließend sind:
- Schweregrad 0: keine Halswirbelsäulen-Beschwerden, keine objektivierbaren Ausfälle.
- Schweregrad I: Halswirbelsäulen-Beschwerden in Form von Schmerzen, Steifigkeitsgefühl oder Überempfindlichkeit, keine objektivierbaren Ausfälle.
- Schweregrad II: Halswirbelsäulen-Beschwerden in Form von Schmerzen, Steifigkeitsgefühl oder Überempfindlichkeit und Beschwerden der Muskulatur und des Skeletts (Bewegungseinschränkung, Überempfindlichkeit gegenüber Berührungen).
- Schweregrad III: Halswirbelsäulen-Beschwerden in Form von Schmerzen, Steifigkeitsgefühl oder Überempfindlichkeit und zusätzlichen neurologischen Beschwerden (abgeschwächte oder aufgehobene Muskeleigenreflexe, Lähmungen etc.)
- Schweregrad IV: Halswirbelsäulen-Beschwerden in Form von Schmerzen, Steifigkeitsgefühl oder Überempfindlichkeit und Bruch oder Fehlstellung der Halswirbelsäule.
Experten empfehlen den Schweregrad IV zu streichen, da Wirbelfrakturen etc. eigene Klassifizierungen haben. Dennoch teilt die übliche internationale Klassifikation (Quebec Task Force QTF) das Schleudertraumat in fünf Schweregrade ein. Als HWS-Beschwerden werden Schmerzen im Hals-/Nackenbereich oder im passiven Bewegungsapparat bezeichnet.
Schleudertrauma Selbsttest
Um heraus zu finden, ob Du von einem Schleudertrauma betroffen bist, beantworte folgende Fragen:
1. Was für Beschwerden hast Du?
2. Gab es ein Ereignis, wie z.B. einen Unfall (Auto, Sport, Sturz, etc.) vor dem Auftreten der ersten Symptome?
Vergleiche nun Deine Antworten mit den oben genannten typischen Symptomen. Falls mehrere davon auf Dich zutreffen und Du die zweite Frage mit ja beantwortet hast, ist es wahrscheinlich, dass Du unter einem Schleudertrauma (med. HWS-Distorsion) leidest.
Schmerzensgeld bei Schleudertrauma nach einem Unfall
Wurde das Schleudertrauma nachweislich durch einen Autounfall verursacht wurde, so kann der Verletzte Schmerzensgeld bei der gegnerischen Versicherung einfordern. Dabei ist es wichtig, dass es sich nicht um einen selbst verschuldeten Unfall handelt, sondern um einen fremd verschuldeten. Nun stellt sich die Frage, wie hoch ist das Schmerzensgeld, dass dem Unfallopfer ausbezahlt wird? Oft kommt es dabei zu Streitigkeiten zwischen Versicherungen und Geschädigten. Wird den Unfallbeteiligten eine Teilschuld zugesprochen, so reduziert sich auch das auszuzahlende Schmerzensgeld deutlich.
Die Höhe des Schmerzensgeld ist in erster Linie von zwei Faktoren abhängig:
den genauen Beschwerden, d.h. dem Schweregrad
und der Dauer der Arbeitsunfähigkeit ab.
Die Schmerzensgeldhöhe kann von wenigen hundert bis mehreren tausend Euro (z.B. bei dauerhaften Schäden der Halswirbelsäule) reichen.
Sobald Beschwerden und/oder Schmerzen auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser bestätigt dann schriftlich, dass es sich um ein Schleudertrauma oder eine andere Verletzung handelt und dokumentiert alles entsprechend. Kommen weitere Beschwerden hinzu, so ist es ratsam den Arzt in kurzen Abständen zu konsultieren. Nur so ist gewährleistet Schmerzensgeld zu erhalten, denn es ist nicht ausreichend, der Versicherung lediglich eine Mitteilung über seine Beschwerden zu schreiben. Als Dokumentation kann auch zusätzlich ein Schmerztagebuch geführt werden.
Vor allem bei leichten Unfällen ist es wichtig einen ärztlichen Nachweis zu haben. Denn die Versicherungen argumentieren häufig, dass im Normalfall eine Geschwindigkeitsänderung von weniger als 10 bis 15 km/h nicht ausreicht, um ein Schleudertrauma zu verursachen. Da aber jeder Mensch unterschiedlich ist und andere körperliche Voraussetzung besitzt, kann ein Schleudertrauma auch bei Aufprallgeschwindigkeiten von unter 10 km/h möglich sein. Dies ist aber eher unwahrscheinlich. Bei der Schmerzensgeldforderungen sind in diesen und anderen Fällen häufig ärztliche sowie unfallanalytische Gutachten erforderlich.
So kannst du einem Schleudertrauma Vorbeugung
Einem Schleudertrauma kannst du vorbeugen, indem du deine Sitzposition im Auto richtig einstellst. Als Sicherheitsmaßnahme solltest du die Kopfstütze so einstellen, dass der Abstand zwischen Kopf und Kopfstütze kleiner 2 cm ist. Versuche Unfälle zu vermeiden und fahre vorausschauend und behalte stets den rückwärtigen Verkehr im Blick. Es kann ein entscheidender Unterschied sein, ob du den Aufprall bereits im Rückspiegel siehst oder ob er unverhofft kommt.
Vermeide Sportunfälle und verhalte dich generell umsichtig. Bei einem Verdacht auf Schleudertrauma ist es wichtig direkt zum Arzt zu gehen und falls notwendig mit der Therapie zu beginnen. Der Empfehlung des Arztes solltest du nachkommen und meist ist es sinnvoll die Wirbelsäule nach einer kurzen Schonung wieder leicht zu belasten. So wird eine nachteilige Schonhaltung vermieden.
Wie behandelt man ein Schleudertrauma?
Die Behandlung eines Schleudertraumas hängt vom Schweregrad der Verletzung ab. In der Regel umfasst die Behandlung eine Kombination aus Ruhe, Schmerzmitteln, Muskelentspannung und physikalischer Therapie.
- Ruhe: Das Vermeiden von Tätigkeiten, die den Nacken belasten, wie z.B. schweres Heben oder Arbeiten am Computer, kann dazu beitragen, die Symptome zu lindern und den Heilungsprozess zu beschleunigen.
- Schmerzmittel: Schmerzmittel wie Paracetamol oder nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) wie Ibuprofen können helfen, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren.
- Muskelentspannung: Muskelrelaxantien sind Medikamente und können helfen, die Muskeln im Nackenbereich zu entspannen und Schmerzen zu lindern.
- Physikalische Therapie: Physikalische Therapie kann dazu beitragen, den Heilungsprozess zu beschleunigen und die Symptome zu lindern. Hierzu gehören Übungen zur Stärkung der Nackenmuskulatur, manuelle Therapie und gezielte Dehnübungen.
- Halskrause: In einigen Fällen kann eine Cervicalstütze (Halskrause) zur Unterstützung der Nackenmuskulatur eingesetzt werden, der Nacken wird dabei stabilisiert und so die Schmerzen gelindert. Dies sollte jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum erfolgen, da die Halskrause sonst zu einer weiteren Schwächung der Nackenmuskulatur führen kann.
In schwereren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um beschädigte Strukturen im Nacken wieder herzustellen oder zu stabilisieren.
Wie lange ist man krank und wie ist die Prognose ?
Jeder Fall ist individuell und es gibt daher keine einheitliche Antwort auf diese Frage. Ein Arzt kann eine genauere Vorstellung davon geben, wie lange es dauern wird, bis ein Patient sich von einem Schleudertrauma erholt hat, basierend auf seinen Erfahrungen.
Wie lange die Symptome bei einem Schleudertrauma anhalten, kann von Person zu Person unterschiedlich sein und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Schwere der Verletzung, der individuellen Gesundheit und der Art und Weise der Behandlung. In den meisten Fällen haben Patienten mit einem Schleudertrauma eine gute Prognose und genesen innerhalb von einigen Wochen bis Monaten vollständig. Die meisten Patienten sind in der Lage, innerhalb von ein paar Tagen bis zu einigen Wochen nach der Verletzung wieder arbeiten und normale Aktivitäten auszuführen.
Allerdings können bei einigen Patienten die Symptome länger anhalten und es kann eine längere Behandlung und Rehabilitation erforderlich sein. Bei schwereren Verletzungen können die Symptome sogar Monate oder Jahre anhalten oder einen chronischen Verlauf annehmen.
Wann und wie hilft eine Cervicalstütze (Halskrause) ?
Die Cervicalstütze ist eine Kunststoff- oder Schaumstoffmanschette, die um den Hals des Patienten gelegt und befestigt wird. Sie wird auch Halskrause oder Halskrawatte genannt und dient der Entlastung der Halswirbelsäule. Im Regelfall wird in der Notfallmedizin eine Cervicalstütze in Form einer Kunststoffmanschette verwendet. Die Halswirbelsäule wird durch sie, stabilisiert, gestützt und immobilisiert. So können Patienten mit Verletzungen der Halswirbelsäule weitestgehend gefahrlos transportiert ohne das der Patient weitere Schäden an der Halswirbelsäule erleidet.
Weiche, elastische Schaumstoffmanschette werden hauptsächlich zur Stabilisierung, Schmerzlinderung und Entlastung getragen. Ihre wärmende Wirkung trägt zur Entspannung Halswirbelsäule bei. Es gibt sie in verschiedenen Größen für Kinder und Erwachsene. Kaufen kannst du sie im Sanitätshaus, wo dir mit entsprechender Beratung die richtige Größe verkauft wird. Du kannst sie in der Regel selbst anlegen.
Die Cervialstütze wird bei folgenden Erkrankungen oder Verletzungen verwendet:
- Schmerzlinderung und Entlastung bei einem HWS-Syndrom
- Unspezifischen Arm- oder Rückenschmerzen, die von der Halswirbelsäule ausstrahlen
- Schleudertrauma bzw. HWS-Distorsion
- Stabilisierung nach Operationen
- Ruhigstellung bei Brüchen der oberen Halswirbel
- Stabilisierung und Schmerzlinderung bei Reizung oder Schädigung der Nerven
- Rheumatischen Erkrankungen der Halswirbelsäule
Wer übernimmt die Kosten für die Therapien?
Bist du gesetzlich krankenversichert, dann werden alle notwendigen und zweckmäßigen Therapien von deiner Krankenversicherung übernommen. Grundsätzlich rechnet dein Arzt oder deine Ärztin bzw. das Krankenhaus direkt mit deiner Krankenversicherung ab. Bei bestimmten Krankenversicherungsträgern z.B. als privat versicherter kann jedoch ein Selbstbehalt für dich anfallen. Dieser richtet sich nach dem vertraglich vereinbarten Selbstbehalt. Du kannst dann aber auch einen Wahlarzt ohne Kassenvertrag oder eine Privatklinik in Anspruch nehmen.
Spätfolgen und chronische Verläufe
Ein Großteil, nämlich 88% der Patienten sind nach ca. 6 Monaten beschwerdefrei und ca. 5% werden arbeitsunfähig. Eine bis zu 3 mal bessere Heilung kommt durch eine positive Erwartungshaltung zu Stande, im Gegensatz zu Patienten mit negativer Erwartungshaltung. Weitere körperliche und psychologische Faktoren, unter anderem gute biologische Voraussetzungen für die Anfälligkeit von Krankheiten, tragen zu einem guten Verlauf der Heilung bei.
Haben Verletzte eine Vorschädigung der Halswirbelsäule bereits vor dem Schleudertrauma, so ist es möglich, dass sich ein chronischer Verlauf entwickelt. Trotz möglicher Schäden an Knochen oder Nerven infolge einer HWS-Distorsion kann die Heilung verzögert werden oder sogar dauerhafte Schäden verursachen. Der Anteil der Fälle, die zu einem chronischen Verlauf führen, ist schwer zu bestimmen und variiert je nach Studie zwischen unter zehn Prozent und über 40 Prozent. Experten sind sich jedoch einig, dass bestimmte Faktoren die Wahrscheinlichkeit eines chronischen Verlaufs einer HWS-Distorsion erhöhen.
Wieso Nackenschmerzen so lang ?
Die Schmerzen im Nacken können nach einem Schleudertrauma länger anhalten, da es sich um eine Verletzung handelt, die eine Vielzahl von Geweben betreffen kann. Hierzu gehören die Muskeln, Bänder, Sehnen, Nerven und Knochen der Halswirbelsäule. Auch kann es zu einer Entzündungsreaktionen im betroffenen Bereich kommen, die die Schmerzen verstärken und den Heilungsprozess verzögern.
Darüber spielen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand, frühere Verletzungen und individuelle Unterschiede bei der Heilungsgeschwindigkeit eine Rolle. Bei älteren Menschen kann der Heilungsprozess länger dauern, da ihr Gewebe weniger elastisch ist und sich weniger schnell wieder von selbst repariert. Auch Personen mit chronischen Erkrankungen oder früheren Verletzungen können eine längere Erholungszeit benötigen.
Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Fall von Schleudertrauma einzigartig ist und dass die Schwere der Symptome von Person zu Person unterschiedlich sein kann. Einige Personen können schnellere und vollständigere Genesung erfahren, während andere möglicherweise längere Zeit benötigen, um sich zu erholen.
Die 8 besten Tipps für Betroffene
- Lass Dich sich so schnell wie möglich von einem Arzt untersuchen. Auch wenn in Röntgen- oder MRT-Bilder keine strukturellen Schäden sichtbar sind, kann eine Wirbelfehlstellungen die Beschwerden verursachen.
- Lass Dich beraten und suche Dir eine sanfte und behutsame Behandlungsmethode aus.
- Bewegung hilft und sollte nach und nach wieder in den Alltag integriert werden. Meide eine Schonhaltung, aber bewege Dich vorsichtig und möglichst normal.
- Erlernen eine Entspannungstechnik, um Nackenverspannungen besser lösen zu können und sich auch mental von Ballast zu befreien.
- Sei geduldig. Der Weg zur Genesung kann lang und mit Hindernissen verbunden sein.
- Wenn Du einen erfolgreichen Tag erlebst, markiere ihn im Kalender und nutze diesen als Motivation für anstrengendere Etappen.
- Ernähre Dich ausgewogen und trinke ausreichend Wasser, um Deinen Körper mit den notwendigen Nährstoffen und Feuchtigkeit zu versorgen, um Entzündungen zu reduzieren und den Heilungsprozess zu unterstützen.
- Vermeide Belastungen, die Deinen Nacken und Rücken belasten könnten, und achte darauf, dass Du eine gute Körperhaltung einnimmst, um Schmerzen und Verspannungen zu vermeiden.
Fazit
Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind wichtig, um chronische Beschwerden zu vermeiden. Eine konservative Therapie mit Schmerzbehandlung und Bewegung sowie sanfte Behandlungsmethoden wie Physiotherapie oder Entspannungstechniken können helfen, die Schmerzen zu lindern. In manchen Fällen kann eine Halskrause erforderlich sein, um die Halswirbelsäule zu stabilisieren. Es ist wichtig, umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und die Anweisungen des Arztes und Therapeuten zu befolgen. Die Heilungsprognose ist prinzipiell gut. Ein HWS-Syndrom verschwindet in der Regel nach einigen Tagen bis ein paar Wochen.